Das Essay kommt \u2013 wen wundert es \u2013 ebenso zu der Erkenntnis: Erfahrungen machen uns gl\u00fccklicher als Geld oder materieller Besitz. Aber warum ist das der Fall? Die Verfasser:innen versuchen ihre Beobachtungen anhand von sieben Thesen zu erl\u00e4utern.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Meine Gedanken und Selbstreflexionen dazu m\u00f6chte an dieser Stelle mit dir teilen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n
Die sieben Thesen zum Gl\u00fcck durch Erfahrungen<\/h2>\r\n\r\n\r\n\r\n
1. Besitz ist ein Vergn\u00fcgen, Erfahrungen sind Aufregung.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Erfahrungen sind Dinge in unserem Leben, die in genmeisten F\u00e4llen mit einer Aktivit\u00e4t unsererseits verbunden sind. Wir reisen, treiben Sport, klettern auf einen Berg oder wandern durch die Natur. In einem gewissen Ma\u00df sind wir gezwungen aktiv zu werden, wenn wir eine Erfahrung machen m\u00f6chten. Indem wir uns aktiv an einer Sache beteiligen, erfahren wir Gl\u00fcck.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eRather than constantly buying new possessions, a thrifty strategy is taking what one already owns and doing something new with it. For example, one could take along family and friends in an adventure in one\u2019s car, throw a party on a new deck, or download a new app for one\u2019s smartphone.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n 2. Besitz ist vorhersehbar, aber Erfahrungen sind voller \u00dcberraschungen.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Die Forschungen haben ergeben, dass wir Menschen uns schneller an Besitz gew\u00f6hnen als an Erfahrungen. Begr\u00fcndet wird dies durch unsere Natur: Besitz ist vorhersehbar, Erfahrungen sind dies in den meisten F\u00e4llen nicht. Wir Menschen ben\u00f6tigen Zeit, um uns an Situationen zu gew\u00f6hnen, in denen wir Unvorhergesehenem ausgesetzt sind.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Kaufen wir uns ein neues Sofa, erfreuen wir uns daran. Nach wenigen Wochen nehmen wir es aber nur noch selten bis gar nicht aktiv wahr. Es ist da, wir haben uns daran gew\u00f6hnt. Es ist ein weiteres „Ding“ in unserem, lediglich ein weiterer Besitz.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Im Gegensatz dazu stehen die Erfahrungen, die wir machen. Wenn wir zum Beispiel verreisen, wissen wir nicht, was uns Zielort erwartet. Welche Menschen werden uns begegnen? Wird die Reise von unvorhergesehenen Ereignissen in eine unerwartete Richtung gelenkt? Die Anzahl der m\u00f6glichen \u00dcberraschungen ist nahezu endlos. Deswegen neigen wir dazu, uns an diese Erfahrungen l\u00e4nger zu erinnern.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eIn general, people adapt to possessions much more quickly than to experiences. A key reason is that variable stimuli resist adaption longer then unchanging ones. Variety, in both thoughts and behaviors, appears to be innately stimulating and rewarding. An ocean cruise to the same island varies substantially each time, but a decorative vase only manages to accumulate dust. Of course people can add variety to possessions, too. Simply rearranging the furniture makes it stand out again, just like when it was first acquired, if only for a short time.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n 3. Besitz zerbricht, Erinnerungen werden besser.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Den meisten materiellen Dingen ist vorherbestimmt, dass sie im Laufe der Zeit zerbrechen. Sie funktionieren nicht mehr, verlieren den ihnen den einst zugemessenen Wert. Unsere Erinnerungen und Erfahrungen bleiben uns dagegen nicht nur erhalten, sie werden sogar besser.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eIn the same way that a family story gets more exaggerated and funny each time Grandpa tells it, memories become more positive as time passes\u2014a phenomenon known as \u201crosy recollection\u201d. When recalling college, people may fondly remember cherished friends and zany weekend adventures, but not the homesickness or the stress of term papers. When replaying experiences in our mind\u2019s eye, like a zealous movie editor, we often leave the boring and forgettable scenes on Thrift 34 the cutting room floor to produce a more enjoyable flick. But possessions, such as cars and gizmos, just accumulate scratches and dents, until they end up in a junkyard or landfill.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n Es sind aus diesem Kontext heraus die Erinnerungen, die uns mit anderen gemeinsam lachen lassen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n 4. Besitz kostet Geld, viele Erfahrungen dagegen sind kostenlos.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Die besten Erfahrungen in unserem Leben sind kostenlos. Verlieben wir uns, ist es ein unbeschreibliches Gef\u00fchl und es kostet uns keinen einzigen Cent. Erinnerungen an das erste gemeinsame Date mit der Freundin oder den ersten gemeinsamen Kuss kann kein Besitz der Welt aufwiegen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eCreative people can make an adventure out of almost anything.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n Diesen Satz sollte man in sich wirken lassen. Es gibt viele Dinge in unserem Alltag, die uns zu selbstverst\u00e4ndlich erscheinen und denen wir mehr Beachtung schenken sollten.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n 5. Besitz befriedigt nicht unsere grundlegendsten Bed\u00fcrfnisse, die richtigen Erfahrungen schon.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Wir neigen zu der Tendenz zu denken, dass unsere n\u00e4chste Anschaffung diejenige ist, die uns allumfassend gl\u00fccklich sein l\u00e4sst. Ich habe alles, was ich brauche, lediglich das neue Handy fehlt das Leben und mir ist rundum perfekt. Hand aufs Herz: Wer hat diesen Gedanken noch nicht in seinem Leben gehabt?<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Dass wir diese Gedanken haben, ist normal. Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat die Bed\u00fcrfnisse von Menschen untersucht und hat diese in der sogenannten Bed\u00fcrfnispyramide<\/em> zusammengefasst.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Grundlegend sind demnach f\u00fcr uns in erster Linie physiologische Bed\u00fcrfnisse. Wir m\u00fcssen essen, ben\u00f6tigen W\u00e4rme, N\u00e4he und Zuneigung. Sind diese Bed\u00fcrfnisse gestellt, ist das n\u00e4chst h\u00f6chste Bed\u00fcrfnis das nach Sicherheit. Wir wollen in Sicherheit wohnen und vor allen Dingen schlafen, wollen vor \u00dcbergriffen von Dritten gesch\u00fctzt sein.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Das Streben nach Besitz f\u00e4llt in dieser Pyramide \u2013 je nach Mensch und Ansinnen \u2013 in den Bereich der Individualbed\u00fcrfnisse oder der Selbstverwirklichung. Ist f\u00fcr den einen das Schreiben und die Ver\u00f6ffentlichung eines Buches ein Indiz f\u00fcr Selbstver\u00f6ffentlichung, ist es f\u00fcr andere der teure Sportwagen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Es ist ein Trugschluss, dass Besitz unsere Bed\u00fcrfnisse langfristig stillen kann und uns gl\u00fccklich macht. Besitz ist Gl\u00fcck auf Raten und somit nicht von Dauer.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eEven when basic physical needs are met, people still crave competence, autonomy, and connections with other people. An experience, rather than a possession, is more likely to address one or more of these needs. For example, even the most mundane activity\u2014such as buying groceries or visiting the doctor\u2014becomes fun when a friend comes along. Activities are more naturally shared, anticipated, and relived with others, and doing so can build and strengthen relationships. Experiences often involve unexpected challenges or adventures, which can help us learn and build competence. Conversely, once bought, continuing to possess something is rarely a challenge, unless one has overspent and a creditor is repossessing.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n 6. Besitz verleitet zu Vergleichen mit anderen, Erfahrungen sind einzigartig.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Der Satz: \u201eIch vergleiche mich nicht mit anderen\u201c ist jedem von uns schon einmal \u00fcber die Lippen gekommen. Aber wir tun es trotzdem: Wir vergleichen uns st\u00e4ndig \u2013 mit dem Nachbarn, den Freunden, mit den Arbeitskollegen. Wer besitzt was, wer besitzt mehr? Mit den Erfahrungen ist es anders. Selbst wenn wir mit unseren Freunden am gleichen Ort sind, erlebt jeder das Erlebte\/das Gesehene anders.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Die Autor:innen heben diese Tatsache in ihrem Essay auch besonders hervor:<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201eNo sooner does one buy a 30 GB iPod than a 40 GB version hits the market at the same price. But trips, adventures, and excursions, because they are richer, more variable, and more individualized, resist comparisons to a larger degree. One pair of newlyweds explores a California beach while another jets to a Costa Rican rainforest. Unless one works as a travel agent, equating the two vacations takes a Thrift 35 good deal of effort and imagination. Also, the crucial aspects of any memorable experience may be the most difficult to compare. Even if Sally had gone scuba diving like her roommate, she would not have had the same awe-inspiring glimpse of a whale shark. Although Ben\u2019s honeymoon was shorter than that of his friends, only he enjoyed the company of his wife.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n 7. Wir sind die Summe unserer Erfahrungen, nicht unseres Besitzes.<\/strong><\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Im Verlaufe dieses Artikels sollte verdeutlicht worden sein: Unser Besitz definiert uns nicht. Und wir sollten auch nicht weiter versuchen, uns \u00fcber unsere Besitzt\u00fcmer zu definieren, denn dann begeben wir uns in einen niemals endenden Abw\u00e4rtsstrudel.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Unsere Erfahrungen sind es, die uns definieren. Besonders die schwierigen Erfahrungen und Erinnerungen sind im R\u00fcckspiegel oft diejenigen, die unsere Pers\u00f6nlichkeit gest\u00e4rkt und uns f\u00fcr zuk\u00fcnftige Konflikte gewappnet haben.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n \u201ePeople identify with their experiences far more than their possessions. Possessions always remain apart from us \u2013 tucked away on a shelf or in storage. But experiences are encoded into our existence and our \u201aaffective endowments\u2018. They become a part of us \u2013 in our minds and memories. One cannot help but carry them everywhere.\u201c<\/p>\r\n<\/blockquote>\r\n\r\n\r\n\r\n Der angef\u00fchrte Auszug dr\u00fcckt deutlich aus, worin der Unterschied besteht. Erfahrungen werden ein Teil von uns, wir haben sie immer bei uns und k\u00f6nnen sie an jeden beliebigen Ort mitnehmen.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Mit dem Besitz ist es weitaus schwieriger.<\/p>\r\n\r\n\r\n\r\n Das Essay legt \u2013 meiner Meinung nach \u2013 eindrucksvoll dar, dass unsere Erinnerungen und Erfahrungen weitaus mehr Wert generieren als uns Besitz. Sie sind umsonst, erf\u00fcllen uns und sind ein Leben lang an unserer Seite.<\/p>\r\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Wie viele Dinge besitzt du? Ich m\u00f6chte behaupten: zu viele. 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Abschlie\u00dfende Gedanken<\/h2>\r\n\r\n\r\n\r\n